Hallo allerseits

  • Guten Tag ihr Handelsleute,


    Ich bin nigelnagelneu im Forum und hat zig offene Fragen zum Spiel.
    Das über 200-seitige Manual habe ich überflogen und das Forum die letzten 2 Tage von hinten nach vorne durchgestöbert.
    Hat sehr viele interessante Dinge, aber mir raucht ein wenig der Kopf... Das Spiel ist sehr facettenreich!


    Ich wollte mal nach Eurem Grundablauf fragen.
    Wie früh baut Ihr eigene Betriebe?
    Mit welchen Betrieben sollte man beginnen? Grundgüter (die Armen freuts, aber nur wenig Marge), Luxusgüter (bringt den Armen nix, dafür fette Marge) oder Baumaterialien (hilft mir beim Ausbauen, Marge eher gering)? Oder gleichmässig von allem ein wenig?


    Kümmert Ihr euch zuerst um eine (/eure) Stadt, oder um eine Region (3-4 nähere Städte, plus Einzelfahrten in weiter gelegene) oder probiert ihr gleich die gesamte Karte zu bearbeiten?


    Was ich brauche sind mehr so generelle Ideen, zu den spezifischen Fragen komme ich später :]

  • Hallo Nessos, Willkommen bei uns im Forum!


    Im Prinzip hast du schon verschiedene Startstrategien genannt. Ich kann dir sagen, dass diese auch alle funktionieren, aber mit sehr unterschiedlichen Schwierigkeitsfaktor.
    Fuer dich als Einsteiger kann ich dir die Empfehlung geben als erstes mit Werkstaetten anzufangen. Die Gewinnspanne wird nurnoch von Fellen uebertroffen. Im Gegensatz zu denen bekommst du die Eisenwaren aber auch am Anfang sehr gut los. Wenn deine Stadt dadurch gewachsen ist, wirst du feststellen, dass du Nahrungsmittel fuer deine Leute und Eisenerz sowie Holz fuer die Betriebe brauchst. Das ist der Moment, wo du beginnen solltest diese Sachen auch selber zu Produzieren. Dadurch wachsen auch die anderen Staedte, wodurch du wieder mehr Eisenwaren verkaufen kannst.
    Das mag zwar zunaechst sehr einfach klingen, braucht aber eventuell auch ein wenig Uebung, wieviele Betriebe man von was baut. Ueberproduktion kann am Anfang sehr schnell zur Herausforderung werden. Wenn du pleite gehst, dann passe deine Taktik ein wenig an und probiere es nochmal. Es lohnt sich! Denn dieses Spiel macht troz seines Alters immernoch genau aus diesem Grund sehr viel Spass!
    :)

  • Hallo Nagus Zek


    Vielen Dank für die freundlichen Willkommensworte!


    Ich habe in meinem Spiel tatsächlich mit Werkstätten angefangen. Die stehen nun in meiner Heimatstadt Stockholm, zusammen mit einem Holfäller.
    Als nächstes plane ich wohl eine Fleischerei (Jäger oder was auch immer mir Fleisch gibt), da es in der gesamten Hanse ein knappes Gut zu sein scheint.


    Meine weitere Strategie:
    Ein zentrales Lager in Danzig, welches mittels Autorouten die ganze Ostsee bis hoch in den Norden abdeckt.
    Ein zweites Zentrallager in Bremen, von wo aus ich die Nordseeversorgung sicherstelle. Falls es Güter gibt, die nur im Osten oder nur im Westen vorkommen, plane ich 2-3 Schiffe als Überbrückung zwischen den beiden Zentrallagern ein.
    Betriebe werde ich bauen sobald ich merke dass ein Gut chronisch knapp ist.


    Für dieses System brauche ich ne Menge Schiffe, die ich entweder kapere (möglichst von Benecke dem Sack) oder bauen lasse.
    Desweiteren plane ich noch 1-2 Stadtplünderungen (danach ist aber fertig ;-))
    Apropos Piraten: Wenn ich von einen Konvoi des Piraten XY angegriffen werde und den versenke (komplett), ist dann dieser Pirat tot?
    Es gibt ja nicht allzuviele Piraten, dann wären die ja relativ schnell ausgerottet. Oder ist das bloss dessen Konvoi, Seine Majestät Pirat sitzt nur in seinem Nest rum?


    Patrizier ist ein echtes Planungsspiel, find ich richtig cool! Ich hab zig Zettel vorm PC liegen, mit Notizen, Plänen, Preisen etc. Habt ihr das auch oder ist bei euch alles im Kopf gespeichert? :)

  • Apropos Piraten: Wenn ich von einen Konvoi des Piraten XY angegriffen werde und den versenke (komplett), ist dann dieser Pirat tot?
    Es gibt ja nicht allzuviele Piraten, dann wären die ja relativ schnell ausgerottet. Oder ist das bloss dessen Konvoi, Seine Majestät Pirat sitzt nur in seinem Nest rum?

    Nene die kommen immer wieder .. wenn du ein Piratennest beseitigst verschwindet zwar der "Benecke" eine Zeitlang aber neue kommen immer nach und irgendwann haste auch wieder einen neuen "Benecke" (scheint ne grosse Familie zu sein)

    Patrizier ist ein echtes Planungsspiel, find ich richtig cool! Ich hab zig Zettel vorm PC liegen, mit Notizen, Plänen, Preisen etc. Habt ihr das auch oder ist bei euch alles im Kopf gespeichert? :)

    manche habens im kopf, manche nutzen wie du Zettelsammlungen/Bloecke , manche Exceltools,...

  • Ich wollte mal nach Eurem Grundablauf fragen.


    Meine Hs = Lübeck
    Im Prinzip Originalkarte (minus Edingburg wegen 3 Nl)
    Level in der Regel Kaufmann
    Startjahr 1300
    1.Durch normalen Handel mit Startschnigge Geld und spez. Waren/Kapitäne (zum Schiffsbau,Piraterie) sammeln.Und/Oder die Schnigge als Kaperschiff einsetzen und bis zu 10 weisse Schniggen kapern.Daraus einen Konvoi zum Handeln und Warenbeschaffung bilden.
    2.Etappenziel ist =Kraier bauen und als Orlogschiff ausrüsten und über Kneipenaufträge Piratenschiffe, Holke,Koggen einsammeln.Einen Holk als Auslieger -nacheinander- in fast allen Nordsee-Städten andienen.Piratenkonvoi 1 O-Kraier/1Kogge/1 Schigge plündert dann die entsprechenden Städte.
    3.Mit diesem Startkapital beginnt dann der Ausbau!!!Da auch dieses etwas üppige Kapital bei schlechtem Wirtschaften ganz schnell dahingeht, ist eine wohldurchdachte Strategie erforderlich.
    -in Lübeck bis zu 9 Ziegeleien,2/3 Pechkocher und schrittweise, unter Beachtung der Bilanz Werkstätten bauen.
    -Stettin wird Bier-Fisch-, Rostock Getreide-Hanf-versorger.Fleisch ist am Anfang out-nur für Pat. und sehr langsamer Kapital-Rückfluss(Hände weg)
    -Oslo-- wird Zentrum für Ziegeln-- mindesten 15-21 so nach und nach-erfordert aber eine stabile G-und Bier-Versorgung, daher
    -Danzig für G u, Bier --später als Fleischproduzent-braucht aber sowie Rostock "Fisch"-neben Stettin auch in Lübeck Fischprod aufziehen
    -Wein, Tuch,Keramik in der Aufbau-Phase nur importieren, nicht selbst herstellen.Die Fixkosten werden dadurch etwas moderater!


    Beachte !!!! Die bösen Fixkosten sind Dein eigentlicher Feind.Jede Woche plündern sie Deine Kasse.


    usw usf. dabei immer 1. den Konsum-Bedarf des Hanse-Proletariats beachten--sie sind schliesslich die Wertschöpfer ! :D und 2. die Rohstoffverfügbarkeit für die Produktion (Betriebe, Werften,Arsenale) gewährleisten, und 3.die Bilanz seines Unternehmens ständig im Auge behalten.-der Konkurs ist immer sehr nahe !


    Dann schliesslich produziert der Mensch -wie im realen Leben- Fehlentscheidungen noch und nöcher!
    Viel Spass.
    Gruss Pieter
    _________________________________________
    De omnibus dubitandum

  • @ Nessos, auch von mir ein herzliches Willkommen in unserem Forum.

    Wie früh baut Ihr eigene Betriebe?

    So bald als möglich. Ich starte in Lübeck mit zwei Schiffen und schicke eines zunächst zum Bierholen - und was sonst knapp in der Stadt ist. Erste Betriebe: Ziegeleien und Holz. Logisch für die Expansion, aber nicht zu viele davon und im korrekten Verhätnis zueinander.


    Das zweite Schiff sende ich aus (Richtung Baltikum), um mit Luxuswaren handeln zu können. Jetzt wird es am Anfang spannend, sobald Steuern etcpp. abgebucht werden und die gekauften Waren noch nicht vom Pott sind. Daher besuche ich bei der Kapitänsuche zu Beginn des Spieles gleichzeitig auch die Darlehengeber und notiere mir die drei günstigsten (nur ein mindestens fünfstelliges Angebot ist interessant; Zinssatz und Laufzeit sind nicht sonderlich relevant). Ich habs auch schon ohne Darlehen hinbekommen, aber mit den Darlehen konnte ich meinen ersten Kraier früher in Auftrag geben.


    Keine Zettelwirtschaft - ein möglichst dicker Spiralblock DIN A 5 ist auf die Dauer übersichtlicher.

    Kümmert Ihr euch zuerst um eine (/eure) Stadt, oder um eine Region (3-4 nähere Städte, plus Einzelfahrten in weiter gelegene) oder probiert ihr gleich die gesamte Karte zu bearbeiten?

    Lübeck zunächst. Von dort aus in Stockholm das zweite Kontor gründen wegen der lukrativen EW-Produktion und gleichzeitig jeweils effektiv produziertes Erz und Holz nach Lübeck liefern, wo Du am Anfang noch keine eigenen Betriebe haben wirst, aber gut EW für den Export einkaufen kannst, bis Du dort selber produzieren magst.


    Gleich die gesamte Karte bearbeiten: Aus meiner Sicht ein klares Nein. Behutsam, aber durchaus zügig expandieren, an meinem Beispiel Lübeck-Stockholm: In Lübeck die Stadt gut versorgen (Blick in die Markthalle), Infrastruktur (Straßen, Brunnen usw.) ausbauen. Anschließend Stockholm entsprechend einbinden, automatische Handelsrouten immer wieder anpassen.


    Und, sobald Deine zweite Stadt mit einem Kontor versehen und - Infrastruktur, Markthalle - eingebunden ist, nimm Dir die dritte vor. Während Deiner Reisen kannst Du nach günstigen Angeboten für die Waren Ausschau halten, die Du für Deinen ersten Kraier in der Werft zu Lübeck brauchst. Den kannst Du unbesorgt in Auftrag geben, sobald Du nach der Abrechnung stabil jeweils 50 000 GS auf dem Konto hast. Ich plündere und pfände nicht.


    Die von Dir angedachten 2 - 3 Schiffe für den Ausgleich zwischen Nord- und Ostsee sind von den Dimensionen her geringfügig mau, aber viel Spaß bei der Planung und Ausführung.


    Danzig, Bremen: Gut für die Zukunft.


    Charlotte

    "Wir sind verletzt, aber wir stehen wieder auf."


    Berlin - Breitscheidplatz, zum 19. Dezember 2016.


    P2 1.1/P4 2.0.4

  • Von dort aus in Stockholm das zweite Kontor gründen


    Hi Charlottte, lange nicht gesehen! :)
    Also mein 2. Kontor ist immer Stettin, wegen des Bieres.Wie sicherst Du Deinen Bier-Nachschub ohne ein Kontor in S. ?Denn Stockholm braucht ja auch Bier.Ohne dem ständigen Biernachschub aus S. nach Lübeck bricht mein Laden zusammen.


    @ Nessos
    Nachtrag.Meine Standard-Unterlagen :
    7 Tabellen,Kopien aus der Tippsammlung, u.a. Bau-und Betriebskosten der verschiedenen Betriebe,Einkaufs- und Verkaufspreise ,Bauplan einer NL, Termine Stadtmauer-Bau,


    Gruss Pieter
    ___________________________
    De omnibus dubitandum

  • Hallo Pieter


    Vielen Dank für Deine präzise Antwort. Genau so einen Startablauf hab ich gesucht.
    So kann ich ungefähr sehen, wie das Spiel abläuft. Danke für die Mühe!


    an Charlotte
    Danke auch DIr für die Willkommens-Worte und die Tipps.
    Dass Du ohne kapern, rauben plündern und morden spielst ehrt Dich natürlich :) Aber nachdem ich kürzlich mal eine Stadt finanziell erleichtert hab, merkte ich schnell WIE lohnend das ist. Grad zu Beginn sind das natürlich Riesenbeträge, die man sich da fischt...


    allgemein:
    Momentan ist Stockholm, meine Heimatstadt, gut versorgt mit allem. Darauf hab ich erstmal mein Augenmerk gelegt.
    Waren sind fast immer alle vorhanden, Strassen und Brunnen ausgebaut. Ich werd da jetzt meine Eisenwaren-Betriebe ausweiten und dann langsam mit meinem Ost-Zentrallager beginnen (in Danzig), wo ich ebenfalls Bier- und ev. andere Betriebe hochziehen werde.
    Danach versuche ich, die komplette Ost-Region mit Schiffen abzugrasen, die mir die jeweils produzierten Güter nach Danzig bringen, und von da die Grossverteilung vornehmen.
    Danach die weiteren Schritte.


    Musst schon bereits hier, vor dem 1. Zentrallager feststellen, wie viel Organisation da nötig ist! Und vorallem, wieviele P2_Holk ...
    Folglich habe ich jetzt 2 Kraier voll ausgebaut und bewafnet zur Piratenvernichtung abbestellt, die mir weitere Koggen, Holks und Kraier erobern sollten.

  • @ Nessos:

    Dass Du ohne kapern, rauben plündern und morden spielst ehrt Dich natürlich

    Morden kommt bei P2 nicht (direkt) vor; ansonsten liebe ich die Herausforderung. :) Daher der Vollständigkeit halber: Auch keine Arbitrage für mich. Ich messe gerne meinen geschäftlichen Erfolg an den selbstverdienten GS durch puren Handel. Das ist Geschmackssache.


    Stockholm als Startstadt ist verlockend; guter Grundriss, interessante Produktionsmöglichkeiten wie eine komplette Produktionskette für EW. Das Paradies hat einen Makel: Der Hafen friert im Winter gerne zu; mitunter wochenlang und gelegentlich mehrfach innerhalb eines Winters. Wenn Du vorher ausreichend Bier aus Stettin herbeigeholt hast, bleibt das gut gekühlt :D , womit Du Dich dann trösten kannst, bis dieser Hafen wieder frei ist.


    Und Stettin ist meine Wahl für das dritte Kontor, weil ich dafür alles am Ort habe (Produktionskette); dazu ist es von Lübeck aus betrachtet näher als Danzig.


    OT; @ Pieter:

    Wie sicherst Du Deinen Bier-Nachschub ohne ein Kontor in S. ?Denn Stockholm braucht ja auch Bier.

    Durch die Kombination Stockholm - Lübeck (Erz, EW etcpp.) verdiene ich genug, um es bis zur Gründung meines dritten Kontors in Stettin wo auch immer sowohl günstig zu kaufen als auch feilzubieten.

    Ohne dem ständigen Biernachschub aus S. nach Lübeck bricht mein Laden zusammen.

    Dann hast Du eine bedauerliche Schieflage in Deinem Unternehmen erzeugt, die, wie ich vermute, nicht alleine an der Bierversorgung hängt.


    Prosit, Charlotte

    "Wir sind verletzt, aber wir stehen wieder auf."


    Berlin - Breitscheidplatz, zum 19. Dezember 2016.


    P2 1.1/P4 2.0.4