Eine Hansegeschichte

  • Ups - Fehler. Es waren ja nur 4 Schiffe :eek:


    Naja, weiter im Text.


    Die Westland 1 feuerte eine erste Salve, binnen Sekunden füllte sich die Luft von Geschossen,
    während die westwärts segelnden Westland 1 und 2 Segel refften, näherte sich Westland 3 von der nördlichen Seeseite.


    Um den Piraten auf sich zu lenken und seine Sicht zu behindern,
    hatte die Westland 1 Lichter gesetzt.


    Daher wurden die Begleitschiffe durch Pleskow erst später entdeckt.


    Der Pirat hatte die Falle erkannt und versuchte zu entkommen.
    In den wilden Maneuvern gelang es den Jägern, mehrere Salven abzugeben.
    Das Geschehen verlagerte sich westwärts.


    Das Flaggschiff erhielt seinerseits einen Treffer des Piraten und fiel etwas zurück.


    In seinem Versuch, nun den vermeintlich geschwächten Feind doch anzugreifen,
    verlor Pleskows Mannschaft für einige Minuten die Übersicht.


    Diese Zeit reichte, um die Falle zuschnappen zu lassen.
    Die langsameren Westland 1 und 2 ließen Pleskow aufkommen,
    die 3 drehte ab.


    Pleskow war seinerseits auf Reichweite herangekommen und versuchte einen Gegenangriff.


    Dabei übersah er die unter Vollzeug aus der Dunkelheit des Westens heranrauschende Westland 4.


    Der Kommandant ließ das Schiff förmlich über die Wellen fliegen und erreichte ungeahnte Geschwindigkeiten von bis zu 9 Knoten.


    Die Schiffe hatten den Piraten eingekreist und zogen die Schlinge nun unbarmherzig zu.
    Westland 4 landete mehrere Volltreffer an Takelage und auf Deck, was dem Piraten mehrere Männer nahm.
    und seine Maneuvrierfähigkeit beeinträchtigte.


    Der Abstand des Piraten zur Westland 1 verringerte sich weiter.
    die Westland 4 war auf wenige hundert Meter herangekommen, der Steuermann riß das Ruder nach backbord und die Mannschaft deckte den Piraten mit Geschossen ein.
    Unter schwere Verlusten drehte Plekow noch einmal ab, als die Westland 1 endlich herangekommen war und die Enterhaken warf.


    In seinem Verzweiflungskampf suchte Pleskow noch seinerseits zum Entern anzusetzen,
    aber da hatte die Geschützmannschaft der Westland 2 bereits seine an der Reling stehenden Männer ins Visier genommen.


    2 Breitseiten der Jägerschiffe hielten blutige Ernte unter den Piraten.
    Von seinen 23 Mann waren 10 gefallen, Drei verletzt und Pleskow selbst von einem Masten eingeklemmt.


    So gelang es der Westland 1, bei nur zwei Mann eigener Verluste,
    den Piraten schießlich zu entern und die Mannschaft besetzte das Schiff.


    Wenige an Bord verbliebene Piraten wurde festgesetzt,
    Pleskow lag gefesselt und geknebelt auf dem Vorderdeck.


    Die Jäger zogen mit ihrer Beute wieder in den Hafen Königsberg.


    Der Pirat Pleskow war besiegt.



    Meine Beute war die "Polarsternen" mit einigen Waren an Bord.



    Das Schiff wurde sofort in Reparatur gegeben, die Waren verladen und die Westlandschiffe wieder voll bestückt.
    Nun war noch einer der Galgenvögel draußen übrig.


    PH

  • Die Polarsternen erhielt den zukunftsweisenden Namen "MM K4"
    Künftig sollte das Schiff bei seinem Erscheinen kein Quell der Furcht mehr sein.


    Die Westland war wieder aufgefüllt worden.




    So begab sich der Konvoy erneut auf Jagd



    Leider konnte der Pirat fliehen :(


    Als am 17. September die MM K4 repariert war.
    beauftragte ich die Bauarbeiter mit einem Viehhof.



    Zwar war die Herstellung von Fleisch in Stettin effizienter,
    aber zuhause für den Eigenbedarf war die Versorgungskette einfach günstiger.
    Stettin sollte erst drankommen, wenn seine allgemeine Versorgungslage sich gebessert hätte.


    Am 20. September stellte ich erneut den Antrag auf Erweiterung der Miliz.

    Diesman konnte ich davon ausgehen, daß die Stadtväter in meinem - und damit letztlich um ihrer eigenen Sicherheit willen Sinne entscheiden würden.



    PH

  • Am 22. September ließ ich erneut - wie immer in den Fällen der Zahlungsverweigerung - diesmal bei Fruwe pfänden.
    Umgerechnet etwa 18000 wurden als Sachwerte sichergestellt.
    Über das Bier freute sich der Lagerverwalter besonders.



    Um dem steigenden Wohlstand und dem damit einhergehenden Wohnungsbedarf zu entsprechen,
    ließ ich ein neues Giebelhaus errichten.
    Lieber ich kassierte die Miete, als meine Konkurrenz.




    Am 4. Oktober war die Abstimmung über meinen Antrag zur Milizvergrößerung
    Wie immer waren 14 Tage seit der Antragstellung vergangen und die Ratsherren hatten sich in der Stadt umgehört.



    Angesichts der gestiegenen Einwohnerzahl und dem gewachsenen Sicherheitsbedürfnis der Bürger
    nahm der Rat den Antrag an.


    Um den Fernhandel lukrativer zu machen
    und die Effizienz des Schiffsraumes zu steigern, begann ich anstelle der kleinen aber wendigen Kraier,
    auch Koggen bauen zu lassen.


    Besonders der Westkonvoy sollte hier ausgebaut werden.


    PH

  • Am 12. Oktober war der Ausbau eines Kraiers abgeschlossen,
    die Mannschaft vollzählig an Bord und ausreichend Bewaffnung geladen.
    Das Kommando erhielt ein Kapitän, der aufgrund seiner mangelnden Eignung nicht als Handels- oder Kampfführer taugte.


    Stolz ging ich ins Rathaus und verkündete,
    ich sei gemäß meiner Aufgabe und in Erfüllung meiner Pflicht gewillt,
    der Stadt Königsberg einen Auslieger zu stellen.



    Das Schiff ging unweit des Hafenturmes vor Anker,
    mit stets einsatzbereiten Männern und geladenen Waffen würde es alle Angriffe von Seiten der Meere abwehren.





    Am 14. Oktober schaffte der Kampfverband der Westland es endlich, auch den zweiten Piraten zu stellen.
    Nach einer kurzen aber heftigen Auseinandersetzung wurde das Schiff La Perla aufgebracht.



    Nach Reparatur und Zuteilung frischer Besatzung legte der Konvoy danach mit Baumaterial an Bord in Richtung Boston ab



    Zeitgleich legte der Mittelmeerkonvoy mit einigen Waren aus dem Westen ab (er hatte die Aufgabe der Westland kurzzeitig übernommen)
    Am 18 Oktober durchfuhr er den Sund nahe Kopenhagen, als er hinterhältig von dem lange gesuchten Piraten Vanderdeeken angegriffen wurde.


    Geistesgegenwärtig ließ der Kommandant die beladenen Schiffe schell abdrehen und stellte sich mit einer bewaffneten Begleitung dem Kampf
    In dessen Verlauf wurde die MM K1 in so großem Maße beschädigt, daß sie schließlich aufgeben mußte und mit letzter Kraft floh.
    Die MM K4 deckte den Rückzug, so daß auch sie noch beschädigt wurde.
    Insgesamt war jedoch die Schlacht am Skaggerak ein Erfolg der von Thornschen Handelsflotte,
    denn Vanderdeeken verlor hierbei einen noch gut seetüchtigen Kraier mit einfachem Ausbau,
    erlitt auf einem weiteren Kraier schwere Verluste und blieb zuletzt nur noch auf der Kogge in Sicherheit.


    Es war keinesfalls sicher, daß der Konvoy die Schlacht hätte gewinnen können, aber eine Niederlage wollte und konnte ich nicht erkennen.


    PH

  • Den so heldenhaft im Kampfe zusammengebrochenen Konvoy ließ ich nach Danzig umleiten,
    der Kommandant lud die Waren ab, setzte die Besatzungen auf das nötige Maß auf, nahm dabei noch Enternesser mit.
    löste sich dann in Ermangelung der Stärke der MM K1 auf und der Komandant ließ die Schiffe einzeln nach Thorn fahren.


    Am 23. Oktober war die Westland in Boston angekommen und ich errichtete dort mein Kontor


    Zentral gelegen könnte es als "Lager West" die Städte mit eigenen Routen schneller verbinden,
    während ein Großkonvoy die Waren abholte.
    Jedenfalls war dies ein Gedanke.


    Zuhause wurde am 27, Oktober die Viehzucht fertig.
    Eigenes lokal erzeugtes Fleisch brachte immer noch genug Erlös
    und stellte zusätzlich die Versorgung der Wohlhabenden und Reichen auf sichereres Fundament.



    Am 4. November berichteten die Bürger Stettins von einer drohenden Belagerung



    Am 6. November ließ ich die aktuelle Schiffsliste anfertigen.


    Meine Flotte war die mit Abstand stärkste Handelsflotte Europas.


    Die erbeuteten Kraier waren dem Mittelmeermkonvoy zugeschrieben worden, der jetzt alleine auf 6 Kraier kam.
    In Kürze würde er wieder einsatzfähig sein.



    PH

  • Am 13. November war es soweit, der Mittelmeerkonvoy stach erneut in See.


    Als die Schiffe auf See waren und ein Matrose kopfschüttelnd in die Kneipe ging,
    frug ich nach seiner Meinung.


    "Herr von Thorn,


    wie schickt Ihr einen großen Konvoy leer und ohne Gold auf eine wochenlange Reise,
    in deren Verlauf neue Handelsmöglichkeiten erkundet werden sollen,
    wenn die gleiche Aufgabe doch ein guter Seemann mit einem einzelnen Kraier auch erledigen kann.


    Ihr müßte es ja echt dicke haben."


    Verdutzt rieb ich mir die Augen.
    Ja, der Mann hatte Recht.


    Nun war es aber zu spät.


    Um genug Platz für neue Kapitäne zu haben, stellte ich eine der arbeitslosen Schniggen zum Westland Konvoy ab.


    Am 16. November wurde meine erste Kogge fertiggestellt



    Ich ließ sie nicht ausbauen, sondern das Schiff sollte ja als Laderaum ins Mittelmeer.


    Am 19. Oktober fiel wieder ein Darlehen aus.
    Als Ersatz erhielt ich Getreide und Fisch.
    Naja, nich soooo dringend das Getreide, aber der Fisch stank nicht.


    In Edinburgh heuerte ein guter Segler auf der Schnigge an.
    Ich gedachte, ihn als Versorgerkapitän einzusetzen, wo kein Handel nötig war.



    PH

  • Am 25. November wurde in Königsberg ein neuer Pechkocher in Auftrag gegeben,
    in nicht allzu ferner Zukunft würde ich Einiges benötigen.


    Am 29. November stellte ich den Antrag, die Stadtmauern zu erweitern.
    Die Stadt platzte - auch durch meine Bauweise - aus allen Nähten.


    Am 2. Dezember war das Kontor zu Boston fertig
    Nun konnte auch hier der sogenannte automatische Handel starten.


    Tags darauf wurde noch ein Pechkocher angesetzt


    In Memel waren die Bürger zufriedengestellt.


    Um die Produktion von Fisch intesivieren zu können,
    legte ich mit einer Salzsiede den Grundstein zu einer eigenen Salzversorgung
    und damit weniger Abhängigkeit von Importen aus Westen.


    Zudem fragte das weiter expandierende Königsberg auch nach Salz
    und das Fleisch mußte ja auch gepökelt werden.


    PH

  • 2 Tage nach Nikolaus wurde wieder durch die Hanse eine Übersicht aller Städte veröffentlicht.
    Darin wies Königsberg mit über 4500 Einwohnern vor Danzig mit gerade 1611 Einwohnern klar die Plätze.


    "Hanseweiler" Köln mit 624 Einwohnern bot ein bemitleidenswertes Bild daneben.


    Am 13. Dezember stimmte der Rat über die Erweiterung der Stadtmauer ab.


    Eindeutig fiel die Entschiedung aus



    Nun zeigte sich aber noch ein grabvierendes Problem.
    Wir hatten vielzuwenig Ziegel.
    Ich verkaufte alles was ging an die Stadt und verfuhr so auch während der kommenden Wochen.


    Heiligabend, der Abend der Besinnlichkeit.
    Aber leider diesmal für einen gewissen Herrn Horn nicht.


    Er war mir die Summe von 20790 Gold schuldig
    und weigerte sich zu zahlen.


    Das Ergebnis war eine "schöne Bescherung"


    Noch so ein Krümelsammler dachte ich.


    Am 31. Dezember erhielt ich die üblichen Statistischen Informationen



    Königsberg war weiter gewachsen, auch Köln hatte sich, wohl zufällig, über die 600-er Marke gehievt.
    Dafür war es Memel "gelungen", Danzig als zweite Stadt zu überrunden.


    PH

  • Am 19 Januar 1303 wurde als letzte Stadt der Ostsee Ahus mit einem Kraier als Konvoyschiff versehen.
    Die altgediente Schnigge wurde im Hafen als Lager benutzt.


    20. Januar
    In Newcastle wurde das nächste Kontor geplant.
    Die Einbindung der wichtigen Städte schritt voran


    Der 21. Januar war wirklich ein Freudentag.
    Anstelle der Rückzahlung seiner Schulden überschrieb mir der Händler Beilschmidt
    einen Kraier, der sofort umbenannt wurde.


    Am 25. Januar schließlich kehrte nach langer Reise der Mittelmeerkonvoy heim.


    Leider konnten keine neuen Umschlagsplätze entdeckt werden, so daß ich eine weitere Expedition ins Mittelmer selbst plante.
    Von nun an aber Einzelfahrer !


    Am 18. Februar, der Mauerbau schritt zäh voran, stellte ich auf die noch grüne Wiese im Südosten weitere 2 Pechkocher und ein Sägewerk.
    Parallel stieg der Import aus dem Westen weiter an.



    Beschwerden der "besseren Leute" über den ansteigenden beißenden Gestank in der Stadt überhörte ich zunächst.


    PH

  • Am 19. Februar war das Geld im Kinderheim in Newcastle aufgebraucht.
    Da ich mit einem Kontor vertreten war, trat man also an mich heran und bat um Hilfe.
    Natürlich kam ich der Bitte mit Freuden nach.
    Was tut man nicht alles für die künftigen Seeleute und Arbeiter.



    Irgendwie schienen die wirtschaftlichen Verhältnisse meiner Konkurrenten sich zu verschlechtern.
    Am 20. Februar fiel wieder ein Kredit aus.


    Diesmal waren es über 26000 Taler, die nicht bezahlt wurden.
    Anstelledessen legte im Hafen ein weiterer Seelenverkäufer von Schnigge an.
    Ein wenig Fleisch und Wolle trösteten auch nicht wirklich über den Verlust hinweg.



    Am 22. Februar starteten die neuen Pechkocher ihre Arbeit.


    Achja, eine Seeschlacht im Vorübergehen endete mit der Flucht eines Handelskonvoys.
    Sowas nahm ich nicht mehr weiter ernst.


    Allerdings wurde ersthaft an einer Jagdplanung gearbeitet.


    Wie geplant, startete ein neues Schiff am 27. Februar gen Mittelmeer zu einer erneuten Erkundungsfahrt.


    Diesmal ein Einzelfahrer !


    Der Konvoy hatte Besseres zu tun.



    Und ich wurde just da durch den alten Weizmann wieder über einen Ausfall unterrichtet.
    Dieser tat auf den ersten Blick schon weniger weh,
    wenn auch der Bürgermeister Adam aus einer Königsberger Umlandstadt
    sein Darlehen nicht zurückzahlen konnte.
    Statt 43000 Talern übergab er lieber einen Kraier.
    Naja, Kraier ist besser als Schnigge.
    Leider erwies sich das Schiff als derart heruntergekommen,
    daß der Hafenmeister die Einfahrt verweigerte und der Kommandant des Ausliegers es aus Mitleid schon versenken wollte.


    Die "Grote Marie" war mit Gewürzen und Honig beladen
    und lief mit allerletzter Kraft an zerfetzten Segelresten und löchrigem Rumpf direkt in die Werft.
    Kein Wunder, mit so einem Seelenverkäufer konnte man ja keine Geschäfte machen.
    Das Schiff hieß bei den Matrosen auch deshalb "Schrottmarie"


    Da trauten sich ja nicht einmal die Ratten drauf :D



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    So, das Spiel und der AAR sind gleichauf.
    Von jetzt an muß erst wieder gespielt werden.


    PH

  • Am 1.März eröffnete ich in Newcastle mein Kontor



    Zugleich wurde ein Schiff auf Route geschickt, um Edinburgh an Boston anzubinden.
    Leider stellte sich der Malerlehrling etwas ungeschickt an und pinselte statt eines 'S' ein 'K' an die Schnigge ! :D


    Mein Ziel war nun, Boston als Westlager auszubauen.
    Dazu sollte der Konvoy Westland umgestellt werden und würde künftig Edinburgh nicht mehr anaufen,
    da die Stadt durch das Einzelschiff besser angebunden wurde.


    In der Werft erkundigte ich mich nach dem Stand der Dinge.
    Der Werftmeister teilte mir freudig mit,
    aufgrund der vielen Bauten und Reparaturen sei man nicht nur in der Lage, Holks zu bauen,
    das größte der bekannten Schiffstypen,
    sondern mit 700 Faß Laderaum sie dieser Gigant der Meere auch seinerseits an der Obergrenze
    des technisch Machbaren angelangt.



    Noch war die Frachtkapazität ausreichend, aber es würde wohl nicht mehr lange dauern.
    Nur dazu mußten wir mehr Tuch haben, denn das wenige, was wir besaßen, wurde noch für die Versorgung der Bevölkerung benötigt.



    Am 8. März stellte sich die Versorgungslage Königsbergs wie folgt dar:



    In Memel ließ ich den Kontorhandel justieren.
    Wir brauchten für die Fischer stets genug Hanf und Salz,
    außerdem mußte Holz vorgehalten werden.
    Das in Königsberg lagernde Getreide wurde ebenfalls per Konvoy angeliefert.
    Memel stabilisierte sich.



    PH

  • Am 13. März wurde die Route Boston-London eröffnet.
    Eine weitere Stadt wurde so aus dem Westland Konvoy entfernt.


    Am 19. März beschloß der Hansetag, gegen Haarlem wegen zu höhen Aufuhrzolls ein gezinges Bußgeld zu verhängen.
    Ich selbst hatte dem Antrag ebenfalls zugestimmt.


    Wie jeder Handeltreibende wußte, würde, egal welche Strafe die Hanse verhängte, keine Änderung der Einstellungen erfolgen.
    Dennoch konnte Fehlverhalten nicht toleriert werden.
    Das geringe Bußgeld war die mildeste mögliche Sanktion.


    Es hätten auch ganz andere Strafen beschlossen werden können.
    So ein mittleres oder hohes Bußgeld,
    ein Boykott der Stadt, der es allen Schiffen vebot, mit der Stadt handel zu treiben - ein teurer Ausfall auch für unsereiner,
    oder gar eine Blockade des Hafens, an dem sich auch die Händler im Bürgermeisterrang beteiligen mußten.
    Diese Blockade verbot das Anlaufen der Häfen, somit auch den Austausch von Waren durch Schiffe mit einem eigenen Kontor.
    Während der Boykott noch Kontorshandel auch mit Schiffen gestattete und daher Versorgungskonvoys ausließ,
    was die Blockade als schärfte Waffe auch für alle Händler ein gewaltiger Einschnitt.
    Vor Beginn einer solchen Blockade mußte der vorausschauende Händler also sein Kontor vollstopfen,
    wenn er eigene Betriebe oder die benötigte Arbeiterschaft so versorgen mußte.


    Zuwiderhandlungen konnten schwer geahndet werden durch die Hanse.
    Aber soweit waren wir ja noch nicht.




    Am 21. März meldete ein Kurier, der Mittelmeerkonvoy sei wieder zurück.
    Auf seiner langen Fahrt hatte er überschüssige Felle und Pech einigermaßen gut veräußert
    und dafür große Mengen an Keramik, Wein und Tuch erworben.


    Zwar hätten die Felle auch über den Handel verkauft werden können,
    aber DIESE Mengen wären nicht in überschaubarer Zeit abgesetzt worden
    und kosteten nur teure Lagermiete.
    Pech hatten wir ja sowieso genug.


    Die Schiffe wurden unverzüglich in Richtung Heimat geleitet.



    Am 22. März meldete ein Schiff, es sei ein Kapitän in Newcastle gesichtet wurden.
    Sofort machte sich eine Schnigge auf den Weg, den kostbaren Kommandanten abzuholen.


    Am 28. März rief mich Weizmann zu sich.


    Es waren etwa 34000 Taler fällig geworden.
    Und wie so oft dieser Tage konnte der Schuldner nicht bezahlen.


    Auf meine Weisung ließ Weizmann die Schnigge Pegasus pfänden und erhielt dazu noch je 2 Last Fleisch und Wolle


    Am 31. März lief der Mittelmeerkonvoy in Königsberg ein.
    Randvoll vor Allem mit dem dringend benötigten Tuch beladen
    wurden die Schiffe begeistert begrüßt


    Nun waren die finanziellen und materiallogistischen Voraussetzungen geschaffen,
    um dem noch immer flüchtigen Piraten Vanderdeeken den Krieg zu erklären.


    Der Mittelmeerkonvoy wurde erst einmal repariert,
    während die anderen Versorger auch mit Tuch zu handeln begannen.


    PH

  • Nach einer Übersicht über die Konvoylage, einem Bad und dem obligatorischen Gebet meldete der Kontorsverwalter aus Stettin,
    es sei ein neuer Kapitän in der Hafenkneipe angetroffen worden.


    Am 31. März machte sich daher der Kraier Bau K1 nach Stettin auf,
    um den Kommandanten anzuheuern.




    Nachdem in Kürze wieder ein Kraier fertig werden würde, beauftragte ich die Werft
    mit dem gewaltigsten Schiff, da jemals gebaut worden war.


    Am 1. April übergab ich der Werft das Material und das Geld für meinen erste Holk.


    Was für ein Unterschied zwischen jener kleinen Schnigge mit 150 Faß Ladung
    und dem Riesen der See mit 700 Faß Ladungskapazität.
    Schon der Anblick der Pläne dieses Giganten ließen einem Seemann das Blut in den Adern wallen.


    Der massive Aufkauf aller möglichen Waren zu Versorgung Königsbergs nagte doch etwas an meinen Finanzen.
    In den letzten Wochen hatte der Landesfürst nur Waren erfragt, die ich kaum liefern konnte,
    oder die zumindest größtenteils zur eigenen Versorgung benötigt wurden.


    Während des März konnte so kaum etwas umgesetzt werden.
    Am 2. April übergab mir ein Bote jedoch die neue "Einkaufsliste" des Landesfürsten.
    Diesmal war wieder Wein dabei.
    Nicht zu früh - denn ich benötigte dringend liquide Mittel zum Ausbau und für die nächsten Reisen.




    In Stettin ging der Kapitän an Bord des neuen Baukonvoyführers K1


    Am 4. April wurde mein vorerst letzter Kraier fertiggestellt.


    Auf Nachfrage erklärte ich, daß vielmehr von nun an im Fernverkehr zwischen Boston - dem Zentrallager West -
    und Königsberg Holke die gewaltigen Lademengen transportieren sollten.


    So wurde am 5. der Kraier Bau K2 der aus Stettin zurückgekehrten K1 zugewiesen


    Am 5. April wurde ein guter Handelskapitän in Memel besichtet.
    Sofort machte sich eine Schnigge auf den Weg


    Als die den Kapitön an Bord genommen hatte, machte sie sich
    am 8. April in Richtung auf den Weg nach Brügge und wurde dem Lager Boston zugewiesen.



    Des Weiteren hatte ich alle Schniggen dem Baukonvoy zugewiesen, der fortan für geplante Bauvorhaben
    das Material transportieren sollte.


    "Aller Krimskrams zum Bau" war das Motto.


    Zuhause war de Stimmung gut.
    Der Winter hatte seine Klauen von der öandwirtschaftlichen Produktion genommen
    und so wurden wieder Getreide und Hanf in voller Kapazität produziert.
    Auch in Thorn stand Wein wieder vermehrt zum Verkauf.


    PH

  • Am 8. April fragte der Ladesfürst nach einem Warenkredit.
    Die Mengen waren zwar nicht gewaltig und die Bezahlung sollte auch nicht schlecht sein.
    Dennoch überwogen die Skeptikpunkte.
    Allzuoft in der Vergangenheit war es nämlich dazu gekommen, daß die Waren überhaupt nicht bezahlt wurden.
    Schlimmer noch - sie dienten sogar dazu, eine Armee zu unterhalten die unweit eine Belagerung durchführte.
    Ich jedenfalls sagte - offiziell "aus logistischen Gründen" - NEIN !



    Ganz anders mit einem Auftrag, den ich nach langer Zeit einmal wieder im Rathaus annahm.


    Am 11. April wurde die Lieferung von 32 Bier nach Ahus bestellt und ich versprach, das zu tun.


    Am 14. April blickte ich wieder einmal in die Statistik
    Mein Unternehmenswert war auf 3,4 Mio Goldtaler angewachsen und stieg weiter an


    Zwischendurch wurden immer wieder Kredite fällig und auch beglichen,
    andererseits aber auch Kredite vergeben zu Höchstzinsen.


    Am 16. April legte der reparierte Mittelmeer-Konvoy wieder ab.
    Ziel war der Einkauf von Gewürzen und Tuch, sowie die Veräußerung von Pech,
    das zuhause wenig sinnvoll herumgammelte.


    Etwas seltsam mutete es am Morgen des 19. April an, als mir offiziell eine Anklage zugestellt wurde.
    Ich sei der Ketzerei angeklagt.
    Welchen Vergehens ich genau beschuldigt wurde, ließ man mich nicht wissen.



    ich sorgte mich nicht so sehr um diese Lächerlichkeit
    und widmete meine Zeit lieber den täglichen Geschäften.


    Am 20. April wurde ein weiterer Kapitän in Newcastle an Bord genommen.


    Allmählich vervollständigte sich mein Konvoynetz im Westen.


    Als am 23. April der Konvoy Westland die Heimat ansteuerte,
    wurde der Pirat Löwenherz gesichtet.


    Ein neuer Galgenvogel hatte sich "hochgekapert", also mittels Überfall
    die Schiffe friedlicher Händler übernommen.


    Ich gedachte diesem Treiben ein Einde zu setzen,
    aber wurde leider im Verlauf der nächsten Tage enttäuscht.
    Löwenherz hatte Wind vom geplanten Angriff bekommen und tauchte unter in der Weiten der See.


    Ansstelle einer Piratenjagd wurde mir am 27. April die Aufforderung über 20500 Taler Strafe zuteil.



    Da ich mir nicht nachsagen lassen wollte, ich würde meinen Verpflichtungen nicht entsprechen,
    und seien sie noch so ungerechtfertigt zustandegekommen, bezahlte ich umgehend beim hierfür zuständigen Darlehensgeber, dem alten Freunz Weizmann !



    PH

  • Nach langer Reparaturzeit in Boston legte der Erkunder wieder ab.
    Die Werft Boston war als Reparaturwerft un Zentrallager West ausgewählt worden, weil dringend eine leistungsstarke Werft im Westen
    benötigt wurde, die sowohl Mittelmeerhandel als auch Expeditionen steuern müßte.
    Zudem lagen die Zeitverluste im Unterschied zwischen einer Reise nach Königsberg und zurück gegenüber der Reparatur vor Ort im Bereich des Erträglichen.


    Am 28. April also legte die "Erkunder" wieder ab.


    Am 6. Mai erhielt ich Kunde, daß der Kaufmann Witte einen hohen Kredit über 31538 Taler nicht begleichen konnte.


    Wie immer in solchen Fällen leitete Weizmann die sofortige Pfändung ein.


    Der Kraier "Wattermann" hatte ein Fisch und 3 Wolle an Bord.
    Er wurde umgehend entladen und der Werft zur Reparatur überstellt.
    Der Baukonvoy wuchs ......


    Die weiteren Tage vergingen in einigermaßen normalem Tagestrott.
    Neue Kredite wurden sehr intensiv vergeben, in der Werft schufteten die Bauarbeiter am Holk
    und der Landesfürst bestellte noch immer Wein, den ich aber gegenwärtig nicht in den Mengen die interessant wären hatte.


    Am 17. Mai kehrte derweil der Mittelmeerkonvoy MM K1 zurück.
    Ich war überrascht - denn ich hatte versäumt, die mitgegebene Goldmenge besser vorauszukalkulieren.


    Es wurden 221 Pech verkauft und 236 Gewürz, aber viel zu teuer, eingekauft.
    Dazu lächerliche 24 Tuch - billig, aber ich hatte eh genug !


    Die nächste Reise würde wohl einen anderen Handelsauftrag wahrnehmen.


    PH

  • Am 18. Mai ging ich wie so oft in die Hafenkneipe.
    In den letzten Tagen hatte ich mich überhaupt oft in der Öffentlichkeit sehen lassen.
    Sei es im Badehaus, sei es am Markt.


    Viele Einwohner bedankten sich bei mir für die gute Versorgung der Stadt
    und übersahen dabei bei ihrem offenbar kurzen Gedächtnis,
    daß der einseitige Ausbau Königsbergs vor zwei Jahren überhaupt die Versorgungskrise ausgelöste hatte,
    von der ich sie nun befreien konnte.


    Am 19. Mai fanden die Wahlen zum Bürgermeister statt.
    Gemäß der Stimmung in der Stadt zeichnete sich mein Sieg nunmehr ab.


    Die geheime Abstimmung fand mittags statt.


    Gegen 3 Uhr Nachnittags - in der strahlenden Sonne auf einem Podium vor dem Rathaus - verkündete der Vorsitzende des Stadtrates


    "Bürger der Stadt Königsberg,


    am heutigen Tage hat der Rat der Stadt Königsberg beschlossen,
    dem edlen Patrizier Friedrich von Thorn das Hohe Amt des Bürgermeisters anzuvertrauen.
    Mit großer Zustimmung wurde der Antrag angenommen."


    Jubel und Hochrufe schallten mir entgegen, als ich vom vorherigen Amtsinhaber Dag Albers die Schlüssel der Stadtkasse erhielt.




    Das amtliche Ergebnis fiel sehr deutlich aus.
    War ich im Vorjahr nur knapp aufgrund des städtischen Wahlrechtes unterlegen,
    wurden diesmal mit 41 Stimmen klar die meisten Stimmen auf mich abgegeben:



    Der Eldermann - blieb weiter Dag Albers.
    Bis zum August war es noch lange hin.


    Der Landesfürst war rundum glücklich, wie ich nun erfuhr.
    Von seiner Seite drohte also keine Gefahr.


    Die neuen Baumöglichkeiten konnte ich erstmals betrachten.
    Besonders die Verteidigung lag in meinen Händen.
    Und die Mauer !


    Hatte ich zuvor am Verkauf des Baumaterials gut verdient,
    wurde es nun von mir erwartet, die Baukosten vollständig selbst zu tragen.



    Am 21. Mai wurde das projekt "Zentrallager West" in Angriff genommen.
    Der Konvoy Westland stach in Richtung Boston in See mit 400 Eisenwaren, 200 Keramik und 200Tuch an Bord,
    dem Grundstock für die bessere versorgung im Westen.


    Am 23. Mai war endlich mein Holk fertig !



    Als nächstes plante ich die Umgestaltung der Versorgung Danzigs und Memels.
    Die Konvoys sollten aus Königsberg vermehrt Bedarfsgüter heranschaffen und damit den Ausbau beschleunigen.


    Als Routenplan galt folgende Vorgehensweise:
    1. Versorgungsüter/Produktionshilfen wie Hanf für die Stadt in Königsberg als Wochenration einladen
    2. Alle Waren ausladen (Schiffe sind leer)
    3. Alle Versorgungsgüter zum lokalen Verkauf bis auf Sperrmenge 5 einladen
    4. Ration für 1 Woche ausladen
    5. Alle Produktionsgüter einladen bis auf Sperrmenge (Ziegel, Holz, Fisch etc)
    5. Zuhause alles ausladen


    Als Sperrmenge galt die Menge, die als Wochenbedarf in der Stadt bzw den Betrieben anfiel.
    Damit wurde sichergestellt, daß keine Unterbrechung wegen z.B. Salzmangels in Memel auftrat
    und gleichzeitig der Kontorsverwalter weiter verkaufen konnte.


    PH