Start in Lübeck, wie geht's weiter?

  • Hallo.


    Ich habe das Forum vor wenigen Tagen gefunden und mir dann kurzer Hand einfach Patrizier II Gold bestellt, da ich damals schon von der Demo angetan war.


    Kurz zu meinem aktuellen Spielstand. Wir schreiben das Jahr 1348, Heimatstadt ist Lübeck, ich bin bereits Kaufmann und besitze ein Vermögen von 550.000 Gold, habe Baurecht in jeder Stadt der Hanse. Vor einem Jahr habe ich geheiratet und bereits ein Kind bekommen. Meine Flotte besteht aus zwei Kreiern ausgebaut auf Stufe 2 und drei Koggen ausgebaut auf Stufe 2.


    Jetzt zu meinem Problem.


    Mit meinen beiden Kraiern betreibe ich Handel. Kraier A versorgt von Lübeck aus Malmö mit Einsenwaren. Kraier B versorgt von Stockholm aus Danzig mit Eisenwaren. Nachdem ich ein dickes Polster auf meinem Konto hatte, habe ich mir drei Koggen bauen lassen und diese ausgerüstet und zu einem Konvoi zusammengeschlossen. Mit diesem Konvoi starte ich Expeditionen in den Mittelmeerraum oder kaufe dort Waren um sie auf der Rückreise gewinnbringend zu verkaufen. Soweit sogut.


    Wie soll es jetzt weitergehen? Betriebe bauen und die verschiedenen Städte mit eigenen Waren versorgen? Ich habe irgentwie Angst, dass die Aktion nach hinten losgeht und ich meine Kosten nicht mehr decken kann. Oder einfach neue Handeslrouten in der Hanse erschließen und weiter Handel betreiben?


    Bin um jeden Rat dankbar. Könnt mir auch gerne Tipps geben, was ich an meiner bisherigen Strategie noch verändern kann.


    Vielen Dank im Voraus.


    MfG


    Rayo

  • Zum Gruße bei uns, Rayo!


    Das Wagnis, zu früh zu expandieren und sich dabei in z.B. der Eigenproduktion von Waren zu übernehmen, kennt gewiss jeder Hansebruder.
    Ich rate Dir aber an, zunächst Deine Flotte laufend aufzustocken, schon weil Deine Mittelmeerschiffe einige Zeit unterwegs sein werden, vllt. beschädigt oder gar nicht zurückkehren werden. Diesen Verlust wirst Du mit den wenigen Geschäften mühsam wieder egalisieren können!


    Deshalb: Gib v.a. der Lübecker Werft einige Bauaufträge (schon, weil die Schiffe dann immer besser werden und die Instandhaltungs-Arbeiten zügiger verlaufen), und mit Deinen neuen Schiffen solltest Du zumindest die nähere Umgebung decken, Aufträge annehmen, Schatzkarten "erfüllen" usw.
    Vielleicht traust Du Dich auch schon, ein zweites Hauptlager in der Nordsee einzurichten, am besten wohl in Brügge oder London, von wo aus Du bald Deine Kundschafter viel besser ins MM entsenden kannst!
    Viel Freude & Erfolg dabei!

  • Gruß, Kalynorass.


    Vielen Dank für deine schnelle Antwort.


    Ich glaube, ich werde wie du schon gesagt hast, erstmal meine Flotte um einige Schiffe erweitern und ein einigermaßen funktionierendes Zentrallagersystem aufbauen. Anschließend einen Kontor an einer Nordseestadt errichten um von dort aus Expeditionen zu starten und um den Handel in der Nordsee in Gang zu bringen.


    Wenn das nicht so klappt wie gedacht, kann ich ja das Spiel einfach vom jetzigen Standpunkt aus neu laden :)


    MfG


    Rayo

  • Herzlich Willkommen, Rayo!


    Es gibt am Anfang ein paar Fallen:


    Wer nur in Kontore investiert, ist bald pleite, weil Kontore Geld fressen ohne welches abzuwerfen. Das gilt vor allem, wenn Du einen Verwalter einstellst, der nichts zu tun hat.


    Wer zu schnell Betriebe baut, hat irgendwann kein Geld, um deren Rohstoffe zu bezahlen.


    Wer in einer Stadt zu viele Betriebe baut ohne die Stadt zu versorgen, bekommt keine Arbeiter und die Betriebe produzieren zu teuer. Den Fehler hatte ich einmal in Stockholm gemacht, wo ich sehr schnell 9 Werkstätten samt Zulieferbetrieben gebaut habe und die Leute einen großen Bogen um die Arbeitsplätze gemacht haben. Also: immer schön gleichmäßig.


    Das gleiche gilt für den, der nur gewinnträchtige Betriebe baut ohne für die Nahrungsmittel zu sorgen: Ohne Getreide verhungern die Leute, ohne Bier gehen sie nicht arbeiten (von einem Tag auf den anderen), ohne Fisch sind sie auch recht schnell sauer und streiken (dauert ein paar Tage).



    Es gibt noch eine Scheinfalle:


    Wer in Windeseile ein Zentrallagersystem hochzieht (mache ich gerne), braucht etwa ein Jahr, bis es stabil läuft. Das heißt vor allem: Zu jedem Zeitpunkt hat man eine bestimmte Menge an Waren auf seinen Schiffen und in den Lagern. Diese Waren gehören einem selbst und müssen zwangsläufig bezahlt sein. Dieses Geld muß man sich am Anfang verdienen und das dauert. Während dieser Phase hat man Kassenstand immer kurz vor Null.
    Wer in dieser Zeit Betriebe baut, zieht sich das Geld selbst aus der Tasche und dann wird daraus eine richtige Falle, weil weder die Betriebe noch der Handel richtig laufen.



    Baue also Kontore nur da, wo Du ernsthaft vorhast, Betriebe zu bauen bzw. zu handeln. Erweitere erst einmal langsam, Du wirst mit der Zeit lernen, wo Du auf die Tube drücken kannst: Einige Leute hier bauen so schnell Betriebe, daß sie nach der Wochenabrechnung an sechs Tage lang in den roten Zahlen stecken. Das geht, aber es verträgt sich nicht mit Handel und Arbitrage.


    Im weiter fortgeschrittenen Spiel wirst Du sehen, daß die Leute sprunghaft anspruchsvoller werden, was die Versorgung anbelangt, wenn die Städte wachsen. Solche Sprünge sind bei 3000 und 5000 Einwohnern. Wenn Deine Städte diese Grenzen knacken, solltest Du also auch schon eine Versorgungsindustrie haben.


    Ich hoffe, das hilft.

  • Zitat

    Original von Rayo
    Wenn das nicht so klappt wie gedacht, kann ich ja das Spiel einfach vom jetzigen Standpunkt aus neu laden :)


    ...ist genau der Kommentar, er mir übel aufstößt, verzeih bitte meine ungefragte Direktheit. Zumindest so ziemlich alle "Piraten", die Du hier im Forum findest, sind Profis im Sinne der "Save & Load - Mentalität". Sie betreiben das Spiel auf der Kante des Erträglichen, "schummeln", was das Game - und dessen Lücken - hergibt (übrigens mit teils sparow-mäßig beeindruckenden Erklärungen), und basteln sich einen Coup nach dem anderen... So lange die Obrigkeit sie nicht anklagt, ist ihnen jedes Mittel der Trickserei recht, typisch Wirtschaftler ... -- wenn sie aber doch am Stert gepackt werden (i.e. Anklagen), laden diese Gesellen ungerührt nach.
    Du erkennst diese Typen übrigens auch daran, dass sie P2 stets und immer eine "Simulation" nennen, dabei wären andere Begriffe für die ihre, eigene Verwendung sicherlich passender ;)


    Wenn Du mich fragtest, Bruder, sagte ich Dir: tu was Du willst, aber steh dafür ein und trage die Konsequenzen, und zwar mit derselben Ernsthaftigkeit, mit der Du Arbitrage und Kreuzerfuchserei mit Deinen Kapitänen und Lagerverwaltern betreibst. Das gibt dem Begriff der "Simulation" bedeutend mehr Ehrlichkeit, oder nicht?

  • Sorry, Kaly, aber um ein Spiel kennen zu lernen, und darum geht es hier, ist es genau das richtige, bei Fehlentwicklungen wieder zurückzugehen und nicht die Zeit zu verschleißen, alles bekannte noch einmal durchzuspielen. Das hat vom Prinzip her nichts mit "So lange neu laden, bis ich nicht angeklagt werde" zu tun.

  • So Rayo, lass Dich von den beiden Streithähnen nicht ablenken. Ob Du die erwähnten Spielmechaniken ausnutzt oder nicht, liegt ganz bei Dir. Da es hauptsächlich ein Spiel für jeden alleine ist, ist erlaubt, was gefällt. 8)


    Aber einen Ratschlag habe ich. Hol Dir die Tippsammlung (roter Button) und lies sie Dir aufmerksam durch. Dort werden schon viele interessante Dinge angesprochen. Bei Fragen helfen wir natürlich gerne weiter. aber mit der Tippsammlung bist Du auf jeden Fall auf der sicheren Seite, die hat mir auch schon sehr weitergeholfen. ;)


    ein paar Tipps zum Handeln:
    - Eisenwaren aus Lübeck, Reval und Stockholm wirst Du überall im Ostseeraum gut los.
    - in Reval bekommst Du gut an preiswerte Felle.
    - Malmö und Visby Tuch einkaufen und in den restlichen Städten verkaufen.
    - Eisenerz für Lübeck erhälst Du auch gut in Aalborg.


    Ansonsten sollte Du Du langsam in die eigene Produktion einsteigen, sobald Deine Flotte anfängt zu wachsen.

  • Hallo!


    Danke für die weiteren Tipps.


    Ich werde zunächst meine Flotte weiter ausbauen und weiter Handel betreiben, später dann mit eigenen Betrieben in die Produktion einsteigen.


    Zitat

    ... ist genau der Kommentar, er mir übel aufstößt, verzeih bitte meine ungefragte Direktheit ...


    Da hast du recht. Grade am Anfang ist es aber schwer richtig einzuschätzen / zu wissen, wo man investieren kann / muss. Und wenn man dann sein ganzes Kapital verpulvert ist das natürlich ärgerlich, grade am Anfang.


    Aber neu laden würde ich nicht, nur weil ich angeklagt wurde oder eine Seeschlacht verloren habe.


    Gruß, Rayo

  • Hallo Rayo!


    Ich gehe da meistens folgendermaßen vor: (Start mit 2 Schiffen)


    Zuerst in der Umgebung von Lübeck mit allen Waren handeln bis genügend Geld vorhanden ist um eine Schnigge voll auszubauen. Mit der zweiten Schnigge handelst Du derweil immer weiter. Immer wenn Du ca. 50 000 GS auf dem Konto hast, ein neues Schiff in der Werft in Auftrag geben. Mit der vollausgebauten Schnigge führst du dann Kneipenaufträge aus um an die Schiffe der Piraten zu kommen. Am besten eignen sich dazu Eskortaufträge.


    Wenn es der Kontostand erlaubt baue ich in Lübeck dann 4 Ziegeleien. Das Holz was ich für die Produktion von Ziegeln benötige, besorge ich mir durch den Kontorsverwalter oder aus umliegenden Städten. Sobald ich dann die ersten 50-100 Ziegel im Kontor ansammeln errichte ich in Aalborg das erste Kontor. Dort 1-2 Sägewerke und 3-4 Erzschmelzen errichten. Autoroute Lübeck-Aalborg einrichten und das Holz und Erz nach Lübeck und Eisenwaren, Bier, Getreide etc. nach Aalborg! In Lübeck dann 3 Werkstätten errichten und in Stettin das nächste Kontor errichten. Dort 2-3 Getreidehöfe und 3 Brauereien errichten. Autoroute Lübeck-Stettin um die Waren hin- und hertransportieren lassen. Natürlich alles durch Kontorsverwalter verkaufen lassen.


    Nächstes Kontor Malmö (Wolle und Tuch), Danzig (Fleisch + Leder), Riga (Felle, Salz), Rostock (Honig, Keramik) etc.

  • Hi Raja, ich grüße Dich. Bin auch recht neu hier.
    Meine Frage. Was mach ich denn, wenn die Bürger sich beschwerden, daß der Gestank in den Straßen unerträglich ist? In Lübeck jetzt gerade.


    Habe die Stadtmauern eine Stufe weiter ausgebaut, ein Hospital gebaut und 100% Brunnen. Die Straßen hab ich ca. zu 50% ausgebaut und trotzdem beschwert sich alles :-)


    Gruß, Käpt´n Bal

  • @ Kapitän Bal


    Das hört ab 75% auf.


    @ Rayo


    Du stehst noch ganz am Anfang. So es tatsächlich dein erstes Patrizierspiel ist, musst du versuchen ein Gefühl für die Zusammenhänge zu entwickeln. Das bedeutet zunächst solltest du versuchen zu verstehen wie sich die Preise verhalten. Ab wann ist eine Ware teuer, wann ist sie billig. Das hast du sicher schon getan, da du ja schon 500.000 GS erwirtschaftet hast.


    Dann schreibst du, das du Kaufmann bist. Die Mechanismen des Aufstiegs stehen in der Tippsammlung, im Handbuch und sind auch hier im Forum gut dokumentiert. Wenn du dich mit dem Aufstieg und dem Ansehen beschäftigst, wirst du ganz automatisch dich mit den Auswirkungen der Preise auf die Zufriedenheit deiner Bevölkerung auseinandersetzen.


    Als nächstes hast du geschrieben, dass du ein Zentrallager aufbauen willst. Auch hier musst du Erfahrungen sammeln. Es ist nicht einfach. Mach es wie Adalbertus schreibt: immer schön langsam und Schritt für Schritt. Es müssen nicht alle Städte angeschlossen werden. Von Lübeck aus liegt es Nahe die Nachbarstädte einzubeziehen. Lass die Mittelmeerexperimente vorerst sein. Sie sind nur Zusatz und nicht Hauptelement des Spiels. Nimm lieber die drei Koggen und intensiviere damit den Warenaustausch zwischen den Städten.


    Die nächste Baustelle ist dann die Automatisierung deiner Handelsaktivitäten. D.h. im Zentrallager kann dann der Kontorsverwalter sich um die Verkäufe kümmern. Die Flotte sollte auch auf Autorouten umgestellt werden. Das dauert und ist sicher auch mit Rückschlägen verbunden, weil du noch keine Erfahrung damit hast. Lass dich dadurch nicht entmutigen.


    Wenn du diese Schritte alle durch hast, dann hast du eine gute Basis für alles andere gelegt. Dann hast du Geld dich um andere Dinge, wie den Bau von Betrieben und Häusern zu kümmern.

  • Rayo
    Auch von mir ein herzlich Willkommen. Und viel Spaß beim P2 spielen. Doch wirklich interessant, das es bei einem so "alten" Spiel immer noch neue Spieler gibt.


    Für mich ist P2 deshalb so interessant, weil es hier nicht sowas wie eien "Ideallinie" gibt.


    Die Frage, wie soll ich jetzt am besten weitermachen? müßte man mit der Gegenfrage Was für ein Typ bist Du? beantworten. Bist du ein "Hau drauf" Typ, dann sammel Messer und Matrosen und einen Käpi. Und es fahren viele weiße Schniggen mit nur 5 Matrosen drauf in der Hanse rum. Na ja, die werden dann wohl weniger..... Und die Koggen ohne Decksbewaffnung unter weißer Flagge auch.....


    Kaum ist ein orlogfähiges Schiff vorhanden, werden über "Ausliegertrick" und Anklagevermeidung mittels save/load die Stadtkassen geplündert. Gibt beim jeweils 1. "Besuch" einer Stadt ca. 300.000 GS. Dauert dann aber lange, bis wieder soviel da ist. Aber man hat ein gutes "Startkapital" um in "Handel und Wandel" einzusteigen.


    Bist du ein "Jedem das Seine. Und mir das Meiste" Typ, dann guckste Mal, was in Lübeck so fehlt. Und wo man es kaufen kann. Allmählich machst du dann immer wieder ähnliche Fahrten. Und die programmierts du dann als Autoroute. Autoreparatur nicht vergessen. Die teuren Sachen wie Kaufmannshäuser und Werkstätten läßt du erstmal die KI bauen. Dauert einfach zu lange, bis sich die Investitionen armortisieren. Verkaufe genügend Ziegel an die Markthalle. Und du hast dein Geld sofort. Und das mit dem Regional- oder Zentrallager Lübeck ergibt sich autmatisch. In Stettin war das Bier günstig. Wenn man mal wieder Eisenerz von Oslo/Aalborg holt, nimmt man zum Bezahlen nicht nur Eisenware sondern auch Bier mit. Und schon betreibt man ein Lager.
    Hierbei bleibt das Spiel auch überschaubar. Soweit man als Neuer überhaupt durchblickt..........


    Eigentlich bin ich mal so angefangen, um das Spiel kennen zu lernen. Und jetzt versuche ich mal den "Hau drauf" zu spielen. Ein völlig anderes Spiel....... Früher waren Kontore Luxus. Und den kann man sich als friedlicher Händler nicht leisten..... Heute brauche ich dringend die Kontore. Weil ich nur dann über den Darlehensgeber meine Unmengen an GS wieder unter die Leute bringen kann. Und mittels max. Zinsen und Pfändungen auch zu weiteren Schiffen komme.


    Einige andere Spieler im Forum sind schon weiter. Die versuchen sich mal wieder an einem friedlichen Spiel. Natürlich nun mit jahrelanger Erfahrung. Und somit auch anders als damals, als sie mal friedlich anfangen mußten, weil sie noch nicht kämpfen konnten. Und plötzlich sind langweilige Kurierfahrten als Einnahmequelle wieder interessant.....


    Ich ja, und wenn was schief geht, dann hat man ja noch zwischendurch Spielstände gespeichert. Je nach Typ wöchentlich oder monatlich. Und dann fängt man eben da oder da wieder an. Und macht den Fehler nicht noch einmal. Blöd ist nur, das jetzt die KI einem woanders das Spiel verdirbt......... Weil selbst "Zeitbremse" manchmal einfach viel zu schnell ist...... Oder vor lauter bessermachen vergißt man jetzt den Gildenbeitritt. Und somit wird es plötzlich nichts mit dem Aufstieg zum Fernkaufmann........


    Mehr Lust als Frust
    wünscht
    Magellan