@ x9: Danke für die Info. Es war letztlich ein nichtiger Anlass, es geht viel tiefer. Ursprünglich sollte es ein sehr gemütliches Savegame werden und die genannten Neuerungen hab ich auch schon im laufenden Spiel verwendet. Die manuelle Versorgung mit Baustoffen ist im tiefsten Südosten sehr aufwendig, deswegen hab ich bis heute kein Kontor in Thorn für das dringend gewollte Holz. Und da ich schon über die Lübecker BM-Wahlen hinausgekommen bin und gemerkt habe, dass ich beim Vorspulen das BM-Amt in Königsberg nicht ohne weiteres schaffe, wenn ich die Stadt links liegen lasse, möchte ich den "heilsamen Umzug" lieber früher tätigen. Also geht's auf ein Neues.
@ Gehtnix: Das war jetzt aber eine sehr viel ausführlichere Antwort, als ich eigentlich erwartet hatte. Da du ja so direkt fragst, erlaube ich mir eine längere Abhandlung.
Ich meine (!) mal von Roland im alten GUN-Forum (also bis 2003) gelesen zu haben, dass die Gefahr des Vereisens umso geringer sei, je mehr Schiffverkehr dort stattfindet und eine ZL-artige Bündelung des Verkehrs wäre dann natürlich ideal dagegen. Und als ich mich mal für ein paar Spielmonate am Contest 2003 auf der Standardkarte versuchte, war mir mein Reval (noch) nicht zugefroren, dafür aber Ladoga und Nowgorod gleichzeitig, meine damalige Kornkammer. Vereisungen werden bei mir vorerst gründlich ignoriert.
[expander=Mein ganz bescheidenes U-Bahn-System]
Allgemein gilt, dass ich mich in erster Linie an den Salz- und Ziegel-Produktionen orientiere, um Regionen zu bilden.
Zone A: Der auszulebende Fetisch ist ein nah gelegenes RL für das abgelegene Edinburgh, das genug Platz für seine ineffektive EW-Kette hat. Zentrum ist Newcastle mit seiner Salzkette, Scarborough kommt mit seiner Ziegelkette hinzu, die drei genannten Städte bilden ein Cluster der Tuchproduktion, dass von der restlichen Nordsee abgetrennt wird und gen Osten geht. Boston als südliches Ende rundet das RL in der britischen Peripherie ab. In Ostanglien, dem Knubbel zwischen Boston und London, ist Schluss.
Zone B: Analog zu Edinburgh soll Brügge mit seiner holzlosen Salz- und Ziegelproduktion ein nahes RL bekommen, möglicherweise sollte das RL auch als MM-Hafen herhalten. Harlingen produziert Holz, ohne es nennenswert zu verbraten und verfügt auch sonst nur über wenige, aber essenzielle Produktionen, was sich zum schnellen Ausbau mit relativ wenig Schiffen anbietet. Auch das Getreide landet hier direkt, wo es am meisten gebraucht wird.
Zone C: Nordsee über Ripen. Sollte eigentlich viel wichtiger werden, wurde durch Harlingen erst einmal degradiert, bleibt aber im Programm. Ripen dient durch seine Lage schon traditionell als wichtiger Transithafen sowohl von Süd nach Nord (Getreide u.a.) als auch von West nach Ost (Ziegel u.a.). Ripen wird auf Grund seiner vielfäligen Produktionketten eher als universaler Zuschussbetrieb denn als belastbares Rückgrat behandelt und deckt seinen Hauptbedarf der Einfachheit halber brav aus Harlingen, das aus gleichlautenden Gründen anfangs auch Aufgaben von Ripen übernimmt, soweit es geografisch sinnvoll erscheint. Ripen soll im Laufe der Zeit immer mehr Verantwortung übernehmen.
Zone D: Die norwegischen Städte sind zumindest zwischen ihren beiden Hälften nicht unbedingt näher beieinander als bspw. alle nach Aalborg oder Göteborg. Deshalb bietet es sich an, in einer der beiden Städte ein RL für Norwegen aufzubauen, weil sich die zentralere Lage für günstigere Anbindungen zum Rest der Welt anbietet. Göteborg besticht dank seiner Produktionen durch eine besondere Eignung für den Getreide-Holz-Transit und gerade die Salzproduktion prädestiniert es zur Versorgung Norwegens, durch das fehlende Getreide besteht eine starke Symbiose mit der Zone E und vor allem ist Göteborg dazu geeignet, die Ziegel aus Groningen, Ripen und Oslo weiter Richtung Osten zu leiten.
Zone E: Næstved und Umgebung, das sogenannte Belt-und-Sund-System. Standardmäßig gehören Aalborg, Flensburg, Lübeck, Rostock und der harte Kern des F-Systems mit Malmö, Ahus und Stettin dazu, zumindest bei der passiven Versorgung. Die genannte Symbiose mit dem D-System geschieht dadurch, dass Getreide und Hanf ab Næstved möglichst pauschal nach Göteborg verschifft werden.
Zone F: Das Zentrum dieses Phantoms ist Ahus, das mitten in der Ostsee liegt, aber nirgendwo so recht dazu gehört. Ahus managt eigenständig die Verteilung seiner Erzproduktion in die restliche Ostsee sowie der Wollproduktion aus G, die teilweise vor Ort verwebt wird und ist überhaupt der verlängerte Arm der "überflüssigen Städte" der zentralen südlichen Ostsee, also auch von Malmö und Stettin, wo sich eine ansehnliche Lebensmittelindustrie aufbauen lässt, die flexibel den Rest der östlichen zwei Drittel der Hanse beliefern kann, je nachdem wo gerade der Schuh drückt. F erlegt das, was E und G und ferner auch D und H nicht allein bewerkstelligen können, besorgt also analog zu den bayerischen Bezirken die Gesamtheit der Nervenheilanstalten und Sonderschulen in der Ostsee. Könnte das Ripen der Ostsee werden.
Zufällig ist die Strecke F (U10/U3) in Berlin auch eine geplante U-Bahn-Strecke, die letztlich nie gebaut wurde, obwohl im Rohbau bereits einige Bahnhöfe teilweise seit Jahrzehnten existieren. Ähnlich muss man dieses F-System sehen, ein Phantom, das irgendwie konkret werden will.
Zone G: Rügenwald bis Memel über Königsberg. Keine Tuche und keine Ziegel, Holz nur in Thorn. Aus der Not der Startbedingungen geboren wie die Berlins Linie G, die heutige U9. Getriede- und Wolle-Cluster, Königsberg ist Fisch- und Salzproduzent ohne Holz und Hanf, die Weinproduktion geht mit dem Getreide nach H. Teilweise eine Schwester von A und I und bedingt auch B und D, weil es um kurze Wege geht. Hängt teilweise am Tropf von F.
Zone H: Visby bis Nowgorod bzw. Helsinki im Sinne eines Kernnetzes, RL ist Visby. Nur Visby und Reval produzieren kein Holz, das schränkt die Auswahl ein, aus geografischen Gründen (Ahus, Königsberg) erhält Visby den Zuschlag. Die Berliner Strecke H heißt heute U7, Ladoga-Nowgorod wäre ungefähr mit Jungfernheide-Spandau zu übersetzen.
Zone I: Ladoga (9. RL) und Nowgorod ergänzen sich bekanntlich hervorragend, bleiben aber beide separate Teile von H. In Nowgorod wirst zuerst nur für diese zwei Städte gebaut, weil hier eine abgelegene Stadt mit einem schlechten Grundriss auf viele Produktionen trifft, die es zur Überdehnung neigen lassen. Nur Eisenwaren, Keramik, Salz, Tran, Tuch und Wein müssen noch zugeschossen werden und dafür reicht die Organisation des H-Systems. Ladoga ist größer, näher und vor allem wichtiger als Nowgorod für das H-System.
IX: Sollte ich noch Querverbindungen einrichten, würden sie hinter ihre Tarifzone noch ein I bekommen. So sind die Konvois in der Liste wenigstens aufgehoben und der Buchstabensalat hält sich in Grenzen.
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Mir ist übrigens gerade noch eine ganz andere Idee gekommen, Stichwort Städtebau: Wenn man es wirklich auf 24% Reiche und 31% Wohlis anlegt, kommt man auf ein Häuserverhältnis von etwa 4/3/2. Natürlich hat man ganz praktisch mehr Arme in der Hanse, aber um den Häusertausch vielleicht doch in Grenzen zu halten, will ich folgendes umsetzen: Ich gehe von einem Verhälnis 3/3/3 bzw. 1/1/1 aus und baue entsprechend paritätisch alle Häuserarten. 80 im KMH + 140 im GH + 280 im FWH = 500 Einwohner, also baue ich zukünftig für je 1000 Einwohner mindestens zwei Häuser jeden Typs. So ein wenig auf Vorrat bauen, ohne groß nachzudenken.